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Pressemitteilung: Yad Vashem wählt drei potenzielle Standorte für die Errichtung eines Holocaust-Bildungszentrums in Deutschland

18. September 2025

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Yad Vashem-Vorsitzender Dani Dayan und Bundesbildungsministerin

Karin Prien erörterten die Entscheidung bei einem Treffen in Berlin


Yad Vashem hat nach einer umfassenden, bundesweiten Machbarkeitsstudie mit

Unterstützung der deutschen Regierung drei potenzielle Standorte für die Errichtung seines Holocaust-Bildungszentrums in Deutschland ausgewählt. In die engere Wahl kamen die Bundesländer Bayern, Nordrhein-Westfalen und Sachsen als mögliche Standorte für das erste Bildungszentrum außerhalb Israels.


Die Idee zur Errichtung eines Holocaust-Bildungszentrums in Deutschland entstand

erstmals bei einem Treffen im Jahr 2023 zwischen dem Vorsitzenden von Yad

Vashem, Dani Dayan, und dem damaligen Bundeskanzler Olaf Scholz.

Yad Vashem, das in Jerusalem ansässige Weltzentrum des Holocaust-Gedenkens,

führte die Machbarkeitsstudie mit Unterstützung der Beauftragten der

Bundesregierung für Kultur und Medien durch und wird den Prozess gemeinsam mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBFSFJ) abschließen. Die Studie untersuchte zahlreiche Orte in ganz Deutschland und berücksichtigte dabei Faktoren wie Erreichbarkeit, Möglichkeiten für lokale Partnerschaften sowie die bestehende Gedenkstättenlandschaft.


Bundesbildungsministerin Karin Prien sagte: „Antisemitismus ist eine ständige

Herausforderung für alle Bildungseinrichtungen. Lehrkräfte und Pädagoginnen und

Pädagogen in ganz Europa übernehmen die Aufgabe, die Erinnerung an den

Holocaust mit pädagogischem Geschick und großem Einfühlungsvermögen

wachzuhalten. Meine acht Jahre als Bildungsministerin auf Landesebene haben mich zu der Überzeugung geführt, dass der Besuch von Gedenkstätten ein integraler Bestandteil des Lehrplans sein sollte, verbunden mit einer angemessenen

Vorbereitung und Nachbereitung. Lehrkräfte benötigen dafür umfassende fachliche

Unterstützung. Deshalb bin ich dankbar, dass Yad Vashem diesen Schritt in

Deutschland gehen möchte.“

Yad Vashem-Vorsitzender Dani Dayan erklärte: „Das neue Bildungszentrum wird

dazu beitragen, den gefährlichen Erscheinungen der Verzerrung und Verharmlosung

des Holocausts entgegenzuwirken und damit eine wichtige Säule im Kampf gegen

Antisemitismus darstellen. Dieses Projekt wird die Partnerschaften zwischen Yad

Vashem und deutschen Institutionen stärken und die Gedenkstättenlandschaft in

Deutschland bereichern.“


Vorsitzender Dayan beendete einen einwöchigen Besuch in Berlin, bei dem er mit der deutschen Führung zusammentraf – darunter Bundespräsident Frank-Walter

Steinmeier, Bundestagspräsidentin Julia Klöckner, Bundeskanzler Friedrich Merz,

Bundesfinanzminister und Vizekanzler Lars Klingbeil, Bundesaußenminister Johann

Wadephul, Bundesministerin für Arbeit und Soziales Bärbel Bas sowie Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesministerium des Innern Daniela

Ludwig.


Dayan und Bundeskanzler Merz sprachen über die langjährige Zusammenarbeit

zwischen Yad Vashem und Deutschland in den Bereichen Bildung, Forschung und

Gedenken an den Holocaust und diskutierten Wege, dem alarmierenden Anstieg des Antisemitismus in Europa und weltweit zu begegnen. Darüber hinaus besuchte Dayan das Haus der Wannsee-Konferenz, wo 1942 fünfzehn hochrangige Vertreter des „Dritten Reiches“ die Umsetzung der „Endlösung“ vorantrieben.


Das Holocaust-Bildungszentrum wird Besucherinnen und Besucher, insbesondere

Lehrkräfte, aus ganz Deutschland und darüber hinaus ansprechen. Yad Vashem wird vor einer endgültigen Entscheidung weitere detaillierte Untersuchungen und

Gespräche bei Vor-Ort-Besuchen durchführen. Der Abschluss der Planungsphase ist für die erste Jahreshälfte 2026 vorgesehen.


Das neue Bildungszentrum soll die bestehenden Bildungs- und Gedenkaktivitäten in

Deutschland durch Yad Vashems innovative Expertise, Methoden und Instrumente

ergänzen, die über Jahrzehnte entwickelt wurden. Ziel ist es, ein starkes Netzwerk

mit allen relevanten Akteuren im ganzen Land aufzubauen, um Austausch und

gegenseitiges Verständnis zu fördern.


In den vergangenen 40 Jahren hat Yad Vashem Tausende von Lehrkräften aus allen

16 Bundesländern fortgebildet und praxisorientierte Werkzeuge und Methoden für

den Unterricht vermittelt, die auf seinem einzigartigen pädagogischen Ansatz

basieren. Zudem hat Yad Vashem Seminare, sowohl in Präsenz als auch online, für

deutsche Polizeianwärterinnen und -anwärter, Staatsanwälte, Richterinnen und

Richter, Geistliche, Schülerinnen und Schüler, Studierende, Journalistinnen und

Journalisten und viele weitere organisiert.



 
 
 

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