"Der deutsche Freundeskreis der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem ist wichtig, damit wir dieser Verpflichtung gerecht werden. Sie widmen sich der Aufgabe, Verlust und Leid sichtbar zu machen, Erinnerung in die Gegenwart zu bringen, damit unser „Nie wieder!“ auch in Zukunft Bestand hat."
Mit diesen Worten richtete sich Bundeskanzler Olaf Scholz auf unserer Gedenkveranstaltung "25 Jahre Freundeskreis Yad Vashem in Deutschland" am 4. September 2022 an unsere Gäste. In einer bewegenden Veranstaltung in der Berliner Synagoge Joachimsthaler Straße haben wir nicht nur einen Blick in die Geschichte des Freundeskreises Yad Vashem geworfen, sondern auch die Bedeutung Yad Vashems für die deutsche Erinnerungskultur hervorgehoben. Eine besondere Ehre war es, dass die 92-jährige Überlebende Fanny Ben-Ami von ihren Erlebnissen berichtet hat; sie sprach das erste Mal vor Publikum in einer Synagoge. Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, war ebenfalls vor Ort und hielt eine Rede. An der Veranstaltung nahmen unter anderem auch Bundestagspräsidentin Bärbel Bas, der israelische Botschafter Ron Prosor, Vertreter der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Dr. Felix Klein, Sonderbotschafter des Auswärtigen Amtes, Dr. Robert Klinke, und Dr. Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG, teil. Wir danken unserem Vorstand und Kuratorium, zahlreichen Mitgliedern, Firmenmitgliedern und Partnern, die ebenfalls anwesend waren.
Die Gedenkveranstaltung markierte den Abschluss des Tages. Bereits vormittags begann der Freundeskreis Yad Vashem mit einer Filmvorführung in der Astor Filmlounge am Kurfürstendamm. Nach den Reden von Geschäftsführerin Ruth Ur und Dr. Haim Gertner, Direktor für Internationale Beziehungen in Yad Vashem, wurde der berührende Dokumentarfilm „Mohamed und Anna“ von der israelischen Regisseurin Taliya Finkel gezeigt: Der Film handelt von der Rettung des jüdischen Mädchens Anna Boros und ihrer Familie durch den muslimischen Berliner Arzt Mohamed Helmy vor der nationalsozialistischen Verfolgung. Mohamed Helmy wurde 2013 postum von Yad Vashem als Gerechter unter den Völkern geehrt. Nach der Vorführung führte Journalistin Tanit Koch mit der Filmproduzentin und Bestseller-Autorin Dr. Alice Brauner ein spannendes Gespräch über Filme und Erinnerung.
Nach einem Get-together in der Film Lounge fand im Kiddushraum der Synagoge Joachimsthaler Straße die Jahreshauptversammlung mit rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt.
Bild: Ruth Ur, Fanny Ben-Ami, Bundeskanzler Olaf Scholz, Kai Diekmann
(copyright Gregor Matthias Zielke)
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