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Der Freundeskreis Yad Vashem verurteilt die Schändung des Kindertransport-Mahnmals in Berlin

Zwischen Silvester und Neujahr wurde in der Berliner Friedrichstraße das Holocaust-Mahnmal „Züge in das Leben – Züge in den Tod“ durch Graffiti-Schmierereien beschädigt. Die Schmierereien zeigen unter anderem die Umrisse der Al-Aqsa-Moschee und entstanden im Rahmen einer pro-palästinensischen Demonstration. Die Tat hat einen direkten Bezug zum brutalen Massaker der Hamas auf Zivilisten in Israel am 7. Oktober, seitdem es täglich zu antisemitischen Vorfällen und Anschlägen kommt – nicht nur in Deutschland.


Der Freundeskreis Yad Vashem ist zutiefst empört über die Schändung der berühmten und berührenden Bronzeskulptur, das an die über 10.000 jüdischen Kindern erinnert, die nach den Novemberpogromen 1938 von ihren verzweifelten Eltern nach Großbritannien geschickt wurden. Viele Kinder sahen ihre Eltern nie wieder. So auch der Erschaffer der Bronzeskulptur Frank Meisler, dessen Eltern es 1939 gelang, ihren 14-jährigen Sohn in den letzten der drei Kindertransportzüge von Danzig nach London zu setzen. Drei Tage später wurden sie in das Warschauer Ghetto deportiert und später in Auschwitz ermordet.


„Mahnmale zu beschädigen und zu zerstören, die an das Schicksal von Millionen Menschen erinnern, die im Holocaust vertrieben und ermordet wurden, zeugt von einer tiefen charakterlichen und moralischen Verdorbenheit“, erklärt der Vorsitzende des Freundeskreises Kai Diekmann. „Umso mehr begrüßen wir die Initiative des Berliner Kultursenators Joe Chialo, Fördergelder nur noch an Vereine und Institutionen zu vergeben, die sich zu einem Bekenntnis gegen Antisemitismus verpflichten.“


„Wer Denkmäler schändet, die an die Flucht Tausender Kinder vor dem Tode erinnern, verhöhnt auch die Bereitschaft derjenigen, die in heutiger Zeit Menschen in Not aufnehmen und unterstützen, egal, welchen Glaubens sie sind und woher sie kommen“, so die Geschäftsführerin des Freundeskreises Yad Vashem, Ruth Ur, die gerade eine Ausstellung zu 85 Jahre Kindertransport kuratiert.


Die Ausstellung „I said, ‘Auf Wiedersehen‘“ wird vom 31. Januar bis 23. Februar im Paul-Löbe-Haus des Deutschen Bundestages in Berlin zu sehen sein. Sie macht die Tragödie der Trennung und des Verlusts von Familien sichtbar und würdigt die geretteten Leben.


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