Pressemitteilung: Antisemitische Hetze von Bob Vylan darf in Deutschland keinen Platz haben
- Freundeskreis Yad Vashem e.V.
- 2. Juli
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 4. Juli
Berlin, 2. Juli 2025
Die offen antisemitischen Hassparolen, die der Rapper Bob Vylan beim Glastonbury Festival in England skandierte, haben bei Juden weltweit Entsetzen, Abscheu und tiefe Besorgnis ausgelöst. Bob Vylan rief vor tausenden jubelnden Fans unter anderem dazu auf, „die israelischen Streitkräfte zu vernichten“ („Death to the IDF“) und skandierte zudem die Parole „From the River to the Sea“ – eine Forderung, die das Existenzrecht Israels grundsätzlich negiert. Wir begrüßen deswegen ausdrücklich, dass sein für Köln geplantes Konzert bereits abgesagt wurde.
„Wer öffentlich zur Vernichtung israelischer Streitkräfte aufruft, greift damit das Existenzrecht Israels und jüdisches Leben insgesamt an. Wir appellieren an alle Verantwortlichen: Zeigen Sie Haltung und ziehen Sie klare Grenzen. Antisemitische Hetze darf in Deutschland niemals wieder eine Bühne bekommen“, sagte Kai Diekmann, Vorsitzender des Freundeskreis Yad Vashem e.V.
Die US-Behörden haben Bob Vylan nach seinen Aufrufen zu Gewalt und Vernichtung die Visa entzogen. Wer solche Hetze verbreitet, darf in Deutschland keinen ungestörten Auftritt erwarten. Weiterhin sind offenbar Konzerte in Berlin und Wiesbaden geplant. Wir fordern Konzertveranstalter, Hallenbetreiber und politische Verantwortungsträger auf, ihrer Verantwortung gerecht zu werden. Antisemitische Hetze bleibt Antisemitismus – unabhängig davon, ob sie sich gegen Synagogen oder den jüdischen Staat richtet. Die Kunstfreiheit endet dort, wo Hass und Aufruf zur Gewalt beginnen.
Als Freundeskreis Yad Vashem erwarten wir, dass Bekenntnissen zum „Nie wieder ist jetzt“ auch in Wiesbaden und Berlin Taten folgen, indem auch dort die Auftritte des Antisemiten Bob Vylan abgesagt werden.
Das Ziel des Freundeskreises Yad Vashem besteht darin, die Sammlungen und die Expertise der Internationalen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem im öffentlichen Bewusstsein zu verankern. Dafür stärkt der Verein nicht nur die Beziehungen zwischen der Holocaust-Gedenkstätte in Jerusalem und deutschen Institutionen, sondern bietet zahlreiche Ausstellungen und Kampagnen in Zusammenarbeit mit Yad Vashem an. Durch Initiativen wie #LichtZeigen und Ausstellungen wie
Sechzehn Objekte setzt sich der Freundeskreis Yad Vashem für eine lebendige Erinnerungskultur ein.
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