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Pressemitteilung: Deutscher Freundeskreis Yad Vashem bei Yom HaShoah-Zeremonie in Jerusalem

Kai Diekmann: „Motto von Yom HaShoah ist bitter und erschreckend aktuell“


Jerusalem, 5. Mai 2024. Anlässlich des israelischen Gedenktages an die Opfer des Holocausts Yom HaShoah nehmen der Vorsitzende des deutschen Freundeskreises Yad Vashem, Kai Diekmann, und sein Stellvertreter, Christopher von Oppenheim, an der diesjährigen Zeremonie in Jerusalem teil. Am Montag legen sie in diesem Rahmen auf dem Platz des Warschauer Ghettos in Yad Vashem einen Kranz nieder. Die Zeremonie findet in Anwesenheit des israelischen Staatspräsidenten Isaac Herzog, des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu, Mitgliedern der Knesset, Oberrabbinern und Holocaust-Überlebenden statt.


„Nie hätte ich gedacht, dass ein Motto des israelischen Gedenktages Yom HaShoah so bitter und erschreckend aktuell wird wie in diesem Jahr“, sagt Kai Diekmann. „Das Motto ‚Eine verlorene Welt: Die Zerstörung der Jüdischen Gemeinden‘ ist ursprünglich auf die Vergangenheit, auf das Gedenken gemünzt. Aber seit dem 7. Oktober sehen wir mit wachsender Fassungslosigkeit, wie erneut Jüdinnen und Juden in Deutschland und der Welt massiv bedroht werden und sie ihres Lebens nicht mehr sicher sind. Das ist unerträglich und nicht hinnehmbar. Wie Staatspräsident Isaac Herzog richtig sagt, haben die massiven Gräueltaten gegen Juden am 7. Oktober und der allgegenwärtige Antisemitismus in der Welt die Trennlinien aufgeweicht, die die schreckliche Vergangenheit für viele Jahre gezogen hatte“, so Kai Diekmann weiter. „Auch wenn der Holocaust mit nichts vergleichbar ist, zeigen die Ereignisse seit dem 7. Oktober jedoch, dass die Lehren aus dem Holocaust in jede Gesellschaft gehören, in der Hass und Vorurteile herrschen.“


Noch immer sind über 100 Geiseln in der Gewalt der Terrorgruppe Hamas. „Der Vorsitzende von Yad Vashem Dani Dayan erinnert im Kontext des diesjährigen Gedenktages zu Recht an das Schicksal des ehemaligen Yad-Vashem-Mitarbeiters Alex Dancyg, der ebenfalls Geisel der Hamas ist“, so Kai Diekmann. „Yad Vashem steht in Solidarität mit allen Geiseln und ihren Familien, setzt sich für ihre sichere Rückkehr ein und bietet ihren Familien in den Wochen und Monaten der Krise seine uneingeschränkte Unterstützung an.“


Yom HaShoah ist der israelische Gedenktag für die Märtyrer und Helden des Holocaust, an dem der sechs Millionen Jüdinnen und Juden gedacht wird, die im Dritten Reich durch die Nazis ermordet wurden. Die zentralen Gedenkveranstaltungen finden in diesem Jahr am 5. und 6. Mai statt. Während der offiziellen Zeremonie werden sechs Fackeln, die für die sechs Millionen Juden stehen, von Überlebenden des Holocaust entzündet. Die persönlichen Geschichten der Fackelanzünder spiegeln das von Yad Vashem für den Holocaust-Gedenktag gewählte zentrale Thema wider. Ihre individuellen Erfahrungen werden in kurzen Filmen geschildert, die während der Zeremonie gezeigt werden.


Lesen Sie hier mehr über den diesjährigen Yom HaShoah.


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