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Berlinale: Keine Bühne für Antisemitismus

Wieder ist Berlin Schauplatz unerträglicher antisemitischer Parolen geworden. Am Samstag konnten sich Vertreter eines palästinensisch-israelischen Filmkollektivs auf die Bühne stellen und antisemitische Äußerungen in die Welt tragen. Und das ausgerechnet auf der Bühne der mit staatlichen Geldern finanzierten Berlinale, einem der wichtigsten Filmfestivals der Welt.


Kein Wort von den Gräueln der Hamas gegen israelische und Zivilisten anderer Nationen am 7. Oktober, kein Wort von den gefolterten, geschändeten, vergewaltigten und ermordeten Opfern dieses grausamen Terrorangriffs, kein Wort über die noch immer über 100 Geiseln, die sich seit fast fünf Monaten in den Händen der Terroristen befinden und deren Schicksal vollkommen ungewiss ist, kein Wort davon, dass aus dem Gaza-Streifen noch immer täglich Raketen auf Israel geschossen werden. Stattdessen die Behauptung, Israel begehe einen Genozid an den Palästinensern und die Forderung an Deutschland, keine Waffen mehr an Israel zu schicken. Und das alles vom Publikum beklatscht und bejubelt.

"Ich bin schockiert von der Stimmung und den Vorkommnissen bei der Premiere von 'No Other Land' am Samstag", sagt die Filmproduzentin Dr. Alice Brauner, Co-Vorsitzende des Freundeskreis Yad Vashem und Tochter von Artur Brauner, einem der bekanntesten jüdischen Filmproduzenten der Welt. "Im Kino war die Stimmung nach der Vorführung derart aufgeladen und aggressiv, dass ich mich bedroht gefühlt habe und unter massiven 'Free Palestine'-Rufe das Kino verlassen habe. Eine derart aufgeheizte Stimmung habe ich nach einem Screening noch nie erlebt. Das hatte nichts mehr mit Filmfestival zu tun, das war eine extrem einseitige Instrumentalisierung für politische Zwecke."


"Die akklamierten Reden nach der Vorführung des Films 'No Other Land' zeigt die gesamte Ausbreitung und Akzeptanz des Antisemitismus in der Kulturbranche", sagt Kai Diekmann, Vorsitzender des Freundeskreises Yad Vashem. "Deshalb fordern wir statt leerer Worte endlich konkretes politisches Handeln. Seit dem 7. Oktober hören wir immer wieder, dass sich die Politik aktiv gegen Antisemitismus einsetzen und antisemitische Hetze nicht dulden wird. Aber genau das Gegenteil tritt jedes Mal ein. Seit Monaten werden an Berliner und anderen deutschen Universitäten jüdische und pro-israelische Studenten und Redner niedergeschrien und bedroht. Seit Monaten ziehen aggressive Demonstranten durch die Straßen und fordern mit ihren 'From the River to the Sea'-Rufen die Auslöschung Israels. Seit Monaten fürchten sich Jüdinnen und Juden, ihre Kinder auf jüdische Schulen zu schicken, sich auf der Straße hebräisch zu unterhalten oder in die Synagoge zu gehen. Dem muss endlich ein Riegel vorgeschoben werden. Die Politik muss diese massive Bedrohung der jüdischen Bevölkerung endlich in den Griff bekommen. Alles andere wäre eine politische Bankrotterklärung."

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