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Das Judentum ist konstitutiv für Deutschland und seine Geschichte



Sylvia Löhrmann (Generalsekretärin des Vereins „321–2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e.V.“ und Mitglied des Kuratoriums vom Freundeskreis Yad Vashem e.V.) stellt den Verein und das Programm des Festjahrs 2021 vor.


„#2021 JLID – Jüdisches Leben in Deutschland“: Unter diesem Hashtag werden im kommenden Jahr 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland gefeiert. Im April 2018 von Ministerpräsident a.D. Prof. Dr. Jürgen Rüttgers als Kuratoriumsvorsitzendem und Abraham Lehrer, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Zentralrats der Juden und Vorsitzenden der Mitgliederversammlung, initiiert, hat der Verein eine Geschäftsstelle in Köln, die seit Anfang dieses Jahres das bundesweite Festjahr mit rund 1000 Veranstaltungen organisiert und koordiniert.


Leitender Geschäftsführer ist Andrei Kovacs, der als studierter Musiker, Unternehmer und engagiertes Mitglied der Synagogen-Gemeinde Köln gleich dreifach für das Festjahr qualifiziert ist. Geschäftsführerin Dr. Regina Plaßwilm, promovierte Historikerin und Kulturmanagerin, hat sich einen Namen als Organisatorin der Jüdischen Kulturtage im Rheinland gemacht. Als Generalsekretärin stehe ich Vorstand und Geschäftsstelle mit Rat und Tat zur Seite. Meine Aufgabe ist es vor allem, Kontakte zu öffentlichen Institutionen und in die Zivilgesellschaft hinein zu nutzen bzw. herzustellen und um Unterstützung für das Festjahr zu werben.

Auch wenn die Erinnerungskultur – für die ich mich seit Jahren engagiere – natürlich eine Rolle im Festjahr spielen wird, so möchten wir mit den geplanten Veranstaltungen doch vor allem jüdisches Leben HEUTE in all seiner Vielfalt in den Fokus rücken. Denn das Judentum war und ist konstitutiv für Deutschland und seine Geschichte. Seinen reichen Anteil an deutscher Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft möchten wir sichtbar machen. Die vielfältigen Veranstaltungen und die Chance der Begegnung miteinander sind zugleich ein selbstbewusstes Signal gegenüber dem Antisemitismus, der in zahlreichen Facetten wieder sein hässliches Gesicht zeigt.

Die Terminierung des Festjahres orientiert sich am Jahr 321, als der römische Kaiser Konstantin – auf Anfrage aus Köln – ein weitreichendes Edikt erließ: Künftig konnten auch Juden in Ämter der Kurie und der Stadtverwaltung berufen werden. Dieses Dekret ist die früheste erhaltene Urkunde zur Existenz von Jüdinnen und Juden auf dem Territorium des heutigen Deutschlands.

Theater, Tanz und Lesungen, gesellschaftspolitische, interreligiöse, philosophische Vorträge, Symposien, Ausstellungen und viel Musik: Die Palette der so genannten P-2-Projekte, für die aktuell Förderanträge gestellt werden, ist groß. Zu der unabhängigen Jury gehören sieben Fachleute aus dem Zentralrat der Juden, des Bundesbeauftragten für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, des Deutschen Städtetages sowie aus Kultur und Bildung. 50 von 68 Projekten wurden in der ersten Runde bewilligt; in der zweiten Jury-Sitzung wurden rund 330 Anträge diskutiert. Aktuell läuft die dritte und letzte Bewerbungsrunde. Noch bis zum 13. September können sich Vereine, Verbände, Gemeinden und andere Institutionen um Fördergelder für Planungen bewerben, die das Festprogramm bundesweit bereichern sollen. Dem Votum der Jury müssen noch der dreiköpfige Vereinsvorstand und das Bundesministerium des Inneren, für Bau und Heimat als wesentlicher Geldgeber ihre Zustimmung geben, bevor die Antragsteller in die Feinplanung einsteigen können.

Der Reigen der P-1-Projekte, die vom Verein konzipiert und durchgeführt werden, soll am 21. Februar 2021 mit einem Festakt in Köln beginnen. Geplant sind außerdem die Kulturreihe „Mentsh! – Festival der Begegnungen“ im Frühjahr und Sommer sowie ein „Sukkot XXL“, das weltweit größte Laubhüttenfest, das im Herbst 2021 in Deutschland stattfinden wird. Sogenannte P-3-Projekte, die auf eigenfinanzierter Basis für das kommende Jahr geplant sind, ergänzen das umfangreiche Programm, das spätestens Ende des Jahres digital und analog zum Stöbern einlädt. Hier sind noch Bewerbungen auf www.2021JLID.de/mitmachen willkommen!

Ich freue mich, Mitglieder des Freundeskreises von Yad Vashem Deutschland bei der ein oder anderen Veranstaltung zu sehen. Und: Machen Sie Werbung – auch in Ihrem nicht-jüdischen Umfeld!

Denn dieses Festjahr hat vor allem das Ziel, die heutige Vielfalt jüdischen Lebens durch innovative, interaktive und niederschwellige Angebote sichtbar und erlebbar zu machen und ein breites Publikum jeden Alters und aller gesellschaftlicher Schichten zu erreichen.


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In Vorfreude auf vielfältige Begegnungen grüßt

Sylvia Löhrmann

Generalsekretärin








321–2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e.V.

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